Um 4:45 Uhr habe ich in Nebikon mit Chauffeur Anton abgemacht. Ich geniesse die frühe Morgenstimmung auf meinem Weg nach Nebikon ins Logistics Center von TRAVECO. In Nebikon angekommen, mache ich mich auf die Suche nach Anton.
Frisch und munter in aller Früh, begrüsst mich Anton herzlich. Danach machen wir uns auf den Weg zu seinem Lastwagen, den Cityliner Mercedes-Benz Actros 2445. Anton erklärt mir, dass vor jeder Tour zuerst eine Rundumkontrolle erfolgen muss. Bei der Rundumkontrolle prüfen wir, ob der Cityliner in einem unbeschädigten und einwandfreien Zustand ist. Nun öffnet er die Hebebühne, damit wir sicherstellen können, dass die Ladung richtig gesichert ist. Zudem kontrollieren wir, dass der Auflieger korrekt angesattelt und gesichert ist. Jetzt begeben wir uns ab in die Kabine, wo wir den Öl- und Tankstand des Fahrzeuges prüfen. Es ist alles in Ordnung. Nun müssen wir nur noch den Fahrauftrag einlesen und los geht es! Pünktlich um 5:00 Uhr verlassen wir das Areal und machen uns auf den Weg in Richtung Ueken.
Meine erste Lastwagenfahrt
Für mich ist es das erste Mal, dass ich in einem Lastwagen sitze und mitfahren kann. Anton fährt schon seit 29 Jahren und davon 6 Jahre für TRAVECO. Die Tour kennt er in und auswendig, denn er fährt diese wöchentlich.
Anton erzählt mir von seiner Familie. Nebst dem Lastwagen fahren, ist er am liebsten bei seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Er stammt, genau wie ich, aus einer landwirtschaftlichen Familie. Somit wird uns der Gesprächsstoff bestimmt nicht ausgehen. Die Sonne lässt sich langsam blicken und wir sind schon bald bei unserem ersten Ladeort in Ueken. Angekommen auf dem Hof meistert Anton die für den Cityliner anspruchsvolle Zufahrt zum Hühnerstall mit Bravour. Die Ladung mit Eier steht schon bereit. Der Verlad geht rasch und wir machen uns auf den Weg zur Animalco AG in Staufen. Das Unternehmen ist eine Aufzuchtstation für Junghennen. Auch dort erwartet uns eine Ladung Eier.
Ich frage mich, unter welchen Bedienungen es auch für Anton schwierig wäre, Lastwagen zu fahren. Er meint, dass Quartiere oder Schulwege mit Kindern Herausforderungen sind, da diese schwierigen Situationen mit sich hervorbringen können. Auch Schlechtwetterverhältnisse wie Schnee sind des Öfteren herausfordernd. Ab zum nächsten Ladeort in Leimbach. Beim Stall angekommen, begrüsst uns fröhlich der Landwirt. Er tauscht mit uns ein paar Worte aus, bevor Anton die frischen Eier zum Cityliner bringt. Beladen und gut gesichert geht unsere Tour weiter. Der nächste Halt ist in Sarmenstorf. Dort wurden wir freundlich von einer Fellnase begrüsst. Der Hund freut sich auf ein paar Kuscheleinheiten. Doch zurück zur Arbeit! Wir treffen gerade auf die Landwirtin, die am Eier putzen und abpacken ist. Die Ladung, welche wir mitnehmen, ist für uns schon bereitgestellt.
Danach geht es weiter nach Waldhäusern. Ich geniesse die Fahrt mit dem herrlichen Blick auf die Freiämter Landschaft. Auch die verschiedenen Höfe besuchen zu dürfen, ist für mich sehr spannend und lehrreich. Die Betriebe und deren Infrastrukturen sind für mich sehr beeindruckend.
Stallbesichtigung in Beinwil
Bei der Zufahrt zum nächsten Hof in Beinwil (Freiamt) geht mein Herz auf: Hühner, die das Freiland geniessen können. Dort habe ich das Privileg, eine Führung durch die Anlage und den Hühnerstall geniessen zu können. Die Anlage lässt sich sehen. Alles ist top modern und blitz blank sauber! Die weitgehende Automatisierung (Fütterung, Eier-Abpackung, Ausmisten) erlaubt es dem Landwirten, den Betrieb selbst zu führen und auf keine Hilfskräfte angewiesen zu sein. Nach der eindrucksvollen Führung bekommen Anton und ich einen Kaffee offeriert. Damit nehmen wir die letzten Positionen unserer Tour gestärkt in Angriff.
Wieder im Lastwagen geht es weiter nach Alikon und anschliessend zum letzten Ladeort in Oberwil-Lieli. Anton erzählt mir, dass er es schön findet, sich mit den Landwirten auszutauschen. Da er die Tour wöchentlich fährt, kennt er seine Kunden sehr gut und pflegt zu ihnen ein gutes Verhältnis.
Eier-Ablad bei der EiCo in Märstetten
Nach der letzten Ladestelle fahren wir in Richtung Märstetten zur EiCO AG. Langsam knurrt der Magen und wir halten für das Mittagessen an, um unseren Hunger zu stillen. Nach der 30-minütigen Pause geht unsere Fahrt weiter. Zuerst müssen wir aber das Kühlgerät einschalten, da die Sonnenstrahlen stärker wurden und wir die optimale Temperatur für die Eier nicht mehr ohne Kühlgerät gewährleisten können. Etwa um 13 Uhr treffen wir bei der EiCO in Märstetten ein. Anton parkiert das Fahrzeug an die Rampe, damit wir die gesammelten Eier entladen können. EiCO wird die Eier kontrollieren und verpacken, damit diese in Detailhandelsunternehmen geliefert werden können. Zurück nach Nebikon transportieren wir verschiedene Eier für den Detailhandel. Diese drehen diese Nacht über unsere Cross-Docking-Fläche und werden bereits an nächsten Morgen an Verteilzentralen diverser Detailhändler geliefert.
Zurück in Nebikon
Die Fahrt auf der Autobahn bringen wir ohne Stau hinter uns. Gegen 16 Uhr treffen wir in Nebikon ein.
Wir parkieren unseren Cityliner an einer der Rampen und begeben uns zum i-Punkt. Nun heisst es auf Wiedersehen zu sagen. Ich bedanke mich bei Anton für den beeindruckenden und lehrreichenden Tag.
Ich blicke, ein wenig müde auf einen tollen Tag zurück und bin sichtlich beeindruckt, von der Arbeitsleistung unseres Fahrpersonals. Der Tag mit Anton wird mir lange Zeit in schöner Erinnerung bleiben.